Großturnhalle Engers vor 50 Jahren eingeweiht
Bürgermeister Mang: Sport hat dort seit jeher hohen Stellenwert
Sie suchte zur Zeit ihrer Einweihung vor fünf Jahrzehnten in der Region ihresgleichen: Die 42,5 mal 32,5 Meter messende Großturnhalle in Engers war nach den neuesten technischen Erkenntnissen errichtet worden. Eine vergleichbare Sportstätte stand nur in der Ruhrmetropole Essen. Der für den dortigen Hallenbau verantwortliche Architekt Stache aus Düsseldorf hatte mit seinem Team auch die Pläne für Engers entworfen. Und die wurden rasch realisiert. Die in drei Spielfelder unterteilbare Halle stand nach einer beeindruckend kurzen Bauzeit von zehn Monaten. Die Baukosten lagen knapp unter 1,4 Millionen Mark. Daran beteiligten sich der Bund mit 140.000, das Land mit 200.000 und der Kreis mit 150.000 Mark.
In einer kleinen Feierstunde mit Vertretern von Verwaltung, Stadtrat, Ausschüssen, Ortsbeirat, Sportvereinen und der benachbarten Kunostein-Schule erinnerte Bürgermeister und Sportdezernent Michael Mang vor Ort an die große Bedeutung, die die Halle in den vergangenen 50 Jahren für Engers besessen hat und immer noch besitzt. Sie sieht neben vielen sportlichen Großereignissen auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Mang erwähnte in diesem Zusammenhang den Fußballer-Ball und die Karnevalssitzungen, die regelmäßig eine Vielzahl von Besuchern anlocken.
Der Bürgermeister blickte auch auf die Festwoche zurück, mit der die Halle Anfang Dezember 1968 eröffnet wurde. Hallenhandball, Leichtathletik, Basketball, Boxen, Trampolinspringen, Versehrtensport und eine von weiteren Sportarten geprägte Großveranstaltung „Sport und Musik“ standen damals auf dem Programm. Weltmeister, Olympiateilnehmer und Deutsche Meister zeigten vor begeisterten Zuschauern ihr Können. Mang begrüßte in diesem Zusammenhang einen ganz besonderen Zeitzeugen: Gottfried Brubach, seinerzeitiges Engerser Stadtratsmitglied und späterer Neuwieder Sport-Abteilungsleiter, hat den Bau der Halle hautnah miterlebt. Er war auch einer derjenigen, die sich das „Original“ in Essen angesehen hatten. „Das war schon beeindruckend“, erinnerte sich Brubach.
Sportlicher und kultureller Anlaufpunkt der Sportkommune Engers, deren Vereine Aushängeschilder für die gesamte Stadt sind: Angesichts dieser Tatsache stellt sich momentan die Frage nach der Zukunft der in die Jahre gekommenen Halle. Bürgermeister Mang machte deutlich, dass die Verwaltung bereits zwei Gutachten eingeholt hat. „Die sind in ihren Schlussfolgerungen jedoch sehr unterschiedlich, so dass eine Weichenstellung schwer fällt“, berichtet er. Daher stehen weitere Gespräche mit den Gutachtern auf der Agenda. Im ersten Quartal 2019 sollen abschließende Informationen vorliegen. Dann müssen die Ausschüsse entscheiden: Wird die Großturnhalle zukunftsfest gemacht oder weicht sie einem Neubau?
Zum Foto: Vor Vertretern von Verwaltung, Stadtrat, Ausschüssen, Ortsbeirat, Sportvereinen und der benachbarten Kunostein-Schule erinnerte Bürgermeister Michael Mang an den vor 50 Jahren erfolgten Bau der Großturnhalle in Engers.