Pilgern von Altwied nach Feldkirchen
Bei herbstlich schönem Wetter und Farben passend zum Reformationstag pilgern mit Paul P. Baum

Altwied war Startpunkt des "Ketzer"-Pilgerwegs von Altwied nach Feldkirchen


Zum 500. Jährigen Jubiläums lud uns der polarisierende und die Menschen in Neuwied fördernde Zahnarzt Paul P. Baum zur Erkundung eines „Ketzer“- Pilgerweges von Altwied nach Feldkirchen ein. Er selbst war als einziger Protestant bei der Entstehung des Martin-Pilgerweges mit beteiligt. Der Name dieses Stückes Pilgerweges entstandt ganz spontan beim Pilgern.
Circa 7,5 km standen auf dem Plan in einer sehr moderaten Zeit. Ein wenig aufgeregt war ich, bin ich doch gerade sehr untrainiert, und konnte dementsprechend das Wetter und die Temperaturen und mehr nicht einschätzen.

Auch beim Pilgern sollte man die Orientierung nicht verlieren


Aber das Pilgern reizte, gerade auch weil meine Freundin aus Aachen das für sich entdeckt hat. Und ja, klar, der Fotoapparat kam mit- wenn auch nur ohne weitere Ausrüstung. Vorrausehend hatten wir es so geplant, dass ein Auto am Ziel war, das andere uns an den Beginn brachte.
Walking-Stöcke, kleine Verpflegung (die nicht nötig war außer trinken) und ausgesuchte besinnliche Verse von Paul P. Baum waren auch mit dabei.
War es am Anfang noch etwas kühl, änderte sich das mit der Bewegung rasch und wir konnten die Ruhe, die herbstliche Restwärme und die Natur und Herbstfarben genießen. Und viel konnte Paul P. Baum erzählen, wir konnten ihn als nicht in Neuwied Geborene fragen, was wir wollten.

Fast schon November sieht man immer noch die Farben des Herbstes


Eine schöne Strecke hatte er ausgesucht, einen Teil vom Martinsweg und einen Teil vom Wiedweg ging es von Altwied über Segendorf nach Niederbieber mit einem Abstecher zur Wiedinsel. Und die Strecke an der Wied ist einfach wunderschön. Die Stöcke haben mich anfangs eher behindert, da Fotografieren und Stöcke nicht wirklich passen. Aber spätestens an der Steigung Niederbieber nach Irlich war ich froh über sie. Aber dieses kurze Stück war das einzige, das eine wirkliche Steigung aufwies. Manchmal sind wir auch der Schönheit wegen von dem rein barrierefreien Weg abgewichen. Und alles war einfach schön anzusehen und sehr ruhig und losgelöst vom Alltag. So wie die Schienen, die teilweise noch vorhanden waren, teilweise überwachsen.

die Wied ist immer ein lohnendes Ziel zum Wandern und Pilgern - hier bei Niederbieber


In Irlich angekommen, haben wir dann auf den geplanten Umweg zur Kirche verzichtet. Als Irlicher ist das für uns ja auch kein Neuland. Voll im Zeitplan hätten wir noch den überaus gut besuchten Reformationsgottesdienst in der Feldkirche mitnehmen können. Aber nach so viel Stille, besinnlichem Gespräch und Natur war uns dann allen nicht mehr danach noch in eine übervolle Kirche zu gehen. Wir sind dann vielleicht nicht doch so ganz die typischen Pilger. Und als Untrainierten wäre es vielleicht nicht so gut gewesen, vom Gehen aufgewärmt in einer nicht ganz so warmen Kirche zu sitzen.
Dieses kleinere Pilgern – immer wieder gerne. Die Strecke – ja die kann man bestimmt öfters gehen.

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Paul P. Baum hält inne und liest seine besinnlichen Texte vor

Zur Erinnerung an die Wanderung am Reformationstag 31. Okt 2017


Psalm 46, Ein feste Burg ist unser Gott, 2-4: Gott ist unsre Zuversicht und Stärke. Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
8 Der HERR Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz.


Psalm 42, 2: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.


Matthäus 7,13 + 14: Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.


Psalm 23: Und ob ich auch wanderte im finsteren Tal


1.Brief des Paulus an Timotheus, Kapitel 6 Verse 11 und 12. „Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kämpfe den guten Kampf des Glaubens;“


Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Verse 5-7: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen. So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.

Angekommen in Feldkirchen an der Feldkirche


Johannes-Evangelium Kapitel 4, Verse 19-21 + 23+24
„Die Samariterin am Brunnen“:
Das Weib spricht zu ihm: ... Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, da man anbeten solle. Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten. Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, dass die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.