Ein heißes, kaltes Kreuzgang Konzert in der Abtei Rommersdorf
Wie postete Waiting for Frank gegen 16 Uhr am Konzerttag auf deren Facebook-Seite mit einem Video: „Soundcheck und es wird immer kälter …“ Sie nahmen es mit Humor, aber immer wieder war die Kälte Anlass für einen Joke. Meinten sie doch in der zweiten Hälfte zu den Zuschauern: „Da sind ja Profis dabei, dicke Jacken, Decken und Flachmann in der Tasche. Man sind wir Anfänger!“ Dabei ist die Gruppe Waiting for Frank bei den Rommersdorfer Kreuzgang Konzerten ein Wiederholungstäter.
Und trotz der Kälte und klammen Fingern heizten sie dem Publikum richtig ein.

Waiting for Frank (von li nach re): Marco Schilling, André Clemens, Hell mut Lerch, Armin Steigler und Frank Schork

Irish Folk mit heißen, kraftvollen Rhythmen, bei denen die Füße nicht still bleiben konnten. Das Publikum ging mit, klatschte mit, sang mit und bewegte sich im Rhythmus. Übertragene Lebensfreude pur. Immer wieder durchbrochen mit sanften, teils melancholischen, wehmütigen und sehnsüchtigen Stücken. Mit ihren Songs erzählen sie ein Stück irischer Geschichte und oft beschrieben sie vorher in Worten, worum es in dem Lied geht.

Marco Schilling


Waiting for Frank feiert im Jahr 2017 das 15-jährige Jubiläum. Fünf Musiker haben sich zusammengefunden: Armin Steigler (Gesang, Gitarre), André Clemens (Gesang, Gitarre, Mandoline, Whistles, Bodhran), Frank Schork (Gesang, Bass, Bodhran), Marco Schilling (Gesang, Keyboard, Akkordeon) und zuletzt kam Helmut Lerchl (Percussion, Hackbrett) hinzu. Durch ihre Vielfalt an Instrumenten und Stimmen wird es nie langweilig. Von Anfang an war ihnen klar, in welche Musikrichtung sie gehen wollen, nur mit der Namensfindung taten sie sich schwer. Unfreiwillig sorgte Frank Schork dann für den Namen. Weil er öfters mal zu spät zu den Proben kam, entstand der Name Waiting for Frank.

Armin Steigler und Frank Schork


Man merkt den Fünf an, dass sie für die Musik leben, bei jedem Song sind sie emotional voll mit dabei, ob traurig oder lebensfroh. Sie können beim Spielen lachen und Freude haben, können sich aber ebenso auf Sehnsucht und Wehmütigkeit einlassen Und dadurch transportieren sie das Gefühl direkt dem Publikum. Ihre Stimmen harmonieren, das merkt man auch bei den A cappella – Stücken. Gegen Ende des Konzerts auch mit dabei Helmut Lerchl.

Marco Schilling und André Clemens


Und wer während des ganzen Konzertes noch nicht mitgesungen hatte, der tat es spätestens bei einer der Zugaben, dem irischen Volkslied „The Wild Rover“. Aber da wurde es eindeutig zweisprachig, denn das Publikum kannte wohl den Text zu „an der Nordseeküste“ von Klaus und Klaus, die die Melodie übernommen hatten, besser.
Waiting for Frank passen gut in die Kreuzgang Konzert Reihe in Rommersdorf, die fast Festival Charakter hat. Man reist an, bewaffnet mit Stuhlkissen, Decken und warmer Kleidung. Es ist im Kreuzgang und irgendwie auch draußen, irgendwie auch frei. Während der Konzerte fällt die Abtei langsam in die Dunkelheit. Und man weiß vorher nie, wie das Wetter in den Mai-Abenden wird. Hier können gute Gruppen für eine hoch emotionale Stimmung sorgen. Und das hat Waiting for Frank getan.

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