Bis 1970 war Engers eine eigenständige Stadt und ist heute ein Stadtteil von Neuwied.

Engers liegt am rechten Ufer des Mittelrheins zwischen Neuwied und Bendorf am Fuß des Westerwaldes. Die Entfernung nach Koblenz beträgt 12 km. In unmittelbarer Nähe des Rheines ist Engers hochwassergefährdet.

Gescichte:

Engers gilt als die älteste römische Siedlung am Rheinufer, stammen doch die ältesten Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit. Das älteste Gräberfeld und einige bronzezeitliche Gegenstände sind in die Zeit 800-600 v. Chr. einzuordnen.

1885 wurden Reste von Eichenpfählen aus dem Rhein ausgegraben. Sie stammen wahrscheinlich von dem Brückenbau zu Zeiten Julius Cäsars Mitte des 1. Jahrhunderts.

Auch befand sich zur Zeit der römischen Besatzung bei Engers ein Hafen, dessen Überreste heute noch zu sehen sind.

Im vierten Jahrhundert entstand ein römisches Kastell in Engers. Noch heute sind in den Rheinanlagen die Überreste des so genannten Burgus zu finden. Diese wurden 1951 durch Dr. Röder vom Rheinisches Landesmuseum Trier freigelegt und erforscht.
Nur wenige Kilometer entfernt verlief der Limes.

In fränkischer Zeit war Engers namensgebender Hauptort des karolingischen Verwaltungsbezirks Engersgau, der die korrekte Urkundenwiedergabe durch den Lorscher Codex unterstellt, am 24. Juni 773 erstmals erwähnt wird.


Am 7. Februar 1357 wurden dem Marktflecken die Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. verliehen.

1371 beginnt Erzbischof Kuno von Falkenstein seinen Burgbau und die Errichtung einer Stadtbefestigung, im Halbkreis von der heute noch stehenden Zollstation, dem sogenannten „Grauen Turm“ (Baubeginn ungefähr 1378), bis zum „Duckesje“ am anderen Ende.
1412 wird der Rheinzoll, unter Werner von Falkenstein, von Burg Stolzenfels bei Koblenz nach Engers verlegt. ER fällt allerdings aufgrund der ungünstigen Wasserverhältnisse später wieder zurück an Koblenz.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Engers zusammen mit Sayn (1632 oder 1633) von schwedischen Truppen besetzt, die jedoch nach drei Jahren den Kaiserlichen Truppen weichen mussten. Diese beschossen dabei die Burg Kunostein so heftig, dass sie danach baufällig war. Sie wurde 1758 abgerissen.

Engers wurde auch von der Pest nicht verschont. 1662 überlebten gerade mal 5 Familien. Dies nutzten die Menschen aus dem unbefestigten, oft geplünderten Reil, die in die leer gewordenen Häuser zogen, so dass 1684 wieder 59 Familien in Engers wohnten.

Noch heute erinnert die Pestkapelle,die 162 errichtet wurde, an dieses Ereignis.

Am 14. August 1778 – 5:00 Uhr kam es zum großen Brand in Engers: das Feuer brach im Haus des Peter Mölbert in der Schlippergasse (Klippergasse)aus. Daabei brannten 67 Häuser, 36 mit Frucht gefüllte Scheunen, 64 Ställe, die Kirche und das Pfarrhaus ab.


1794 zogen französische Revolutionstruppen in Engners ein und Clemens Wenzeslaus von Sachsen aus Koblenz mußte flüchten. Engers wurde besetzt.


1815 wurde Engers durch Tausch preußisch und blieb dies bis 1945. Seit 1863 befand sich im Schloss Engers eine preußische Kriegsschule, die bis zum Ersten Weltkrieg bestand.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam Engers zunächst bis 1922 unter US-amerikanische, danach bis 1926 unter französische Besatzung. Am 17. März 1933 wurde der seit dem Ersten Weltkrieg regierende Bürgermeister Darius durch das NS-Regime für abgesetzt erklärt. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 gab es auch in Engers Übergriffe auf jüdische Familien.

Im Zweiten Weltkrieg flogen die Alliierten zahlreiche Luftangriffe auf Engers. Nach der Einnahme der Ludendorff-Brücke bei Remagen am 7. März 1945 wurde die Urmitzer Eisenbahnbrücke am 9. März um 7:30 Uhr durch deutsche Pioniere gesprengt, obwohl sich noch hunderte Menschen auf der Brücke befanden.
Alliierte Truppen kamen am Palmsonntag, dem 25. März 1945, bis nach Engers, womit die direkten Kampfhandlungen in diesem Frontabschnitt beendet waren.

Sehenswürdigkeiten:

Schloss Engers, Altes Rathaus und Schloßschenke, Stadtmauer Engers, Martinskirche Engers, Dietrich-Bonhoefffer-Kirche, Bahnhof Engers, Wasserturm, Grauer Turm, Duckes, Urmitzer Eisenbahnbrücke, Silbersee, Steinsee, Kannsee

Quelle: Wikipedia