Marie Schäfer aus Heimbach-Weis entdeckt 17 reizvolle Neuwieder Stege und Brücken in Neuwied
Die Buchautorin und Fotografin veröffentlicht ihren neuen Bildband "Von Ufer zu Ufer"
Fotos: Jürgen Grab
Marie Schäfer präsentiert ihren prachtvollen Bildband über Neuwieder Stege und Brücken
NEUWIED (jüg) Insgesamt sind es nun neun herausragende Fotobücher, die Marie Schäfer, die mit ihrem Ehemann seit 2006 in Heimbach-Weis wohnt, publiziert hat. "Die Wied" heißt zum Beispiel einer dieser Bildbände, die sie allesamt bei der Druckerei Johann hat herstellen lassen. Wenn auch zwischenzeitlich mehrere Themenbereiche von ihr fotografisch und textlich bearbeitet worden sind, so hat sie doch die Wied immer im Blick gehabt.
Diesen Fluss der Heimat hat die leidenschaftliche Fotografin gedanklich nicht losgelassen und so machte sie sich in diesem Jahr auf die Suche nach all den Brücken, die sie innerhalb des Neuwieder Gemarkungsbereiches ausfindig machen konnte. Bei ihren Recherchen fand sie, nicht zuletzt auch durch diverse Berichte historisch bewanderter Heimatkundler (die von der Verfasserin natürlich alle im Literaturverzeichnis genannt werden) mannigfaltige Hinweise, die für ihre jeweiligen Nachforschungen von besonderer Bedeutung waren.
Im Bild von links nach rechts: Buchautorin Marie Schäfer, Mitte: Buchhändlerin Gisela Wangler und re. Helga Adams.
Sachkundige Hilfe fand sie zudem bei ihrem Ehemann Joachim, der ihr bei der Textgestaltung und der Bildauswahl zur Seite stand. Danke sagte sie schließlich auch Wilfried Haas, der eine übersichtliche Illustration über die Standorte der fotografierten Stege und Brücken anfertigte. "Von Ufer zu Ufer- Die Brücken von Neuwied", nennt Marie Schäfer ihr neues, in ansprechender Weise gestaltetes Fotobuch das sowohl eine visuelle als auch eine beschreibend herausragende Lektüre darstellt, die absolut betrachtens- und lesenswert ist. Zweifellos wird dieses eindrucksvolle Buch im handlichen DIN A4-Paperback-Format sowohl die aufmerksamen Bildbetrachter-innen als auch die wissbegierigen Leser und Leserinnen absolut faszinieren. Es umfasst 186 Seiten, auf denen neben interessant-informativen durchaus auch poetisch-nachdenkliche Texte zu finden sind. Zudem sprechen die jeweils vier großformatigen Fotos von den beschriebenen 17 Brücken/Stegen eine beredte Sprache für die Beachtungs-, Formulierungs- und Fotografierkünste der Neuwieder Bürgerin.
In diesem Bildband, der etlichen früheren Veröffentlichungen, u.a. über die wunderbaren Fenster in den Neuwieder Kirchen (Himmlische Ansichten) und zuletzt über "Neuwied wie es blüht und grünt" nachfolgt ist zu erkennen, dass Marie Schäfer auch in ihrem neuen Werk eine zunächst sachlich-beschreibende Distanz zu ihren abgebildeten Objekten rasch aufgegeben hat, um sodann eine weitergehende emotionale, oft lyrische Betrachtungsweise der Stege und der Brücken zu realisieren. Sie selbst schreibt in einem Vorwort zum Buch, das sie diese portraitierten 17 Brücken allesamt, teilweise auch mehrmals, zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten besucht hat, um auf diese Weise immer wieder neue Perspektiven und Stimmungen mit ihrer Leica und deren diversen Objektiven "einzufangen".
Dabei bilden zweifellos der überdachte romantische Fußgänger-Steg an der Laubachsmühle über die Wied im Norden der heimischen Region einen guten Anfang ihrer Spaziergänge und der Fußgänger/Fahrradsteg auf der Kronprinzen-Eisenbahnbrücke zwischen Engers und Urmitz über den Rhein am anderen Ende der in Augenschein genommenen heimischen Brückenregion überaus interessante Fotoobjekte.
Die zahlreichen Wied-Übergänge sind absolut sehenswerte Bauwerke in teilweise reizvoller Umgebung, die natürlich für Passanten und Fotografen besonders reizvolle Aspekte aufzeigen. Dabei ist der Autorin die alte Altwieder Steinbrücke ebenso besonders ins Auge gefallen wie die in Nodhausen bzw. die ehemaligen Werksbrücken von Boesner und Rasselstein oder die "Brücken-Trilogie" von Irlich (Ortsbrücke, Eisenbahn- und B42-Brücke) die zweifellos eine besondere Rarität darstellt. Interessante Bauwerke sind schließlich auch der Wehrsteg am Stauwehr Altwied bzw. am Stauwehr Augustenthal. An dieser Stelle können natürlich nicht alle fotografierten und dokkumentarisch erwähnten Flussübergänge erwähnt werden. Wer jedoch Interesse daran hat, der sollte sich den Fotoband von Marie Schäfer auf gar keinen Fall entgehen lassen. Zwei ganz spezielle Objekte sollen noch erwähnt werden: Da ist zum einen die 1978 fertiggestellte, mit einem 88-Meter hohen Pylon versehene, größte, imposanteste und herausragendste Brückwerk der Region, die Raiffeisenbrücke, zu nennen. Und zum anderen darf die "JohannaBrücke" im Sayntal nicht vergessen werden, die eher unscheinbar, aber im schönen Sayntal gelegen, tatsächlich zu Neuwied und nicht zu Bendorf gehört.
Die unterhaltsamen und reflektierenden Gedanken und Betrachtungsweisen der Autorin vermitteln zweifellos sowohl interessante wie bemerkenswerte Eindrücke, die durchaus eine besondere Faszination ausüben. Denn dieses sowohl farbenprächtige wie inhaltsreiche Fotobuch ist voller Überraschungen und hat auch Oberbürgermeister Jan Einig beeindruckt: "Marie Schäfer vermittelt in diesem gelungenen Bildband großartige Eindrücke der Ingenieur- und Brückenbaukunst. In diesem wird u.a. deutlich, warum Brücken uns schon immer fasziniert haben, denn die sind mehr als nur eine funktionale Verbindung zwischen zwei Punkten. Brücken verbinden vor allem die Menschen miteinander...!"
Zu kaufen gibt es den Bildband für 24 € bei der Buchhandlung Wangler in der Friedrich-Ebert-Straße, im Roentgen-(Kreis-)Museum, bei Bernd Siegel in Niederbieber sowie in den Touristikbüros von Neuwied (auf dem Luisenplatz) und Waldbreitbach.