Die Neuwieder Künstlergruppe „Kultu(h)r“ wurde 2018 von Bianca Westerhagen, Kunstmalerin und Birgit Kühlborn, Kunstmalerin und Leiterin der Malschule „Schwarz-Weiß-Bunt“, gegründet. Anfangs fanden die Aktivitäten auf Online-Ebene statt, fanden aber auch außerhalb des Internets schnell Anklang, wodurch die Gruppe im Laufe der Zeit auf 12 Künstler wuchs.
In den regelmäßigen Treffen geben die Künstler sich Impulse und entwickeln mit Anregungen und Ideen gemeinsame Aktionen.
Durch die 12 Künstler inspiriert wurde die „Neuwieder Künstlergruppe“ schließlich in „Kultu(h)r“ umbenannt. Der Name „Kultu(h)r“ weist darauf hin, dass die Künstler bei ihren Aktionen im Uhrzeigersinn aufgestellt sind. Im weiteren Sinne bringt dieser Name zum Ausdruck, dass Kunst zeitlos ist und man sich für Kunst und Kultur Zeit nehmen muss.
Daher stehen die Aktionen immer unter dem Motto „Nimm Dir Zeit...“ mit jeweils aktuellen Unterkategorien wie >>> „Kunst unter Bäumen“ (Luisenplatz Neuwied) und „Kunst an ungewöhnlichen Stätten“ (Tag des Denkmals auf dem alten oder historischen Friedhof Neuwied). Aktionen die sich jährlich wiederholen.
Die Künstlergruppe zählt heute 15 Aktive .
Sie besteht aus Malern, Autoren, Lyrikern, Mosaikkünstlern und Fotografen.
Als größte und längste Aktion darf wohl die derzeit laufende Benefizaktion >>> erwähnt werden, die noch bis Dezember 2021 läuft und deren Gesamterlös an die Kreisverwaltung Neuwied zur Hilfe der Hochwasserflutopfer Ahrweiler gespendet wird.
Die Künstler:
Bianca Westerhagen, Kunstmalerin, ist mit ihrer Onlineseite „Bianca's kleine Galerie“ einem breiten Publikum durch Gemälde und Puppenhäuser bekannt. Sie ist Gründerin der Künstlergruppe.
Mitgründerin Birgit Kühlborn, Kunstmalerin und seit 2004 Inhaberin der Malschule „Schwarz-Weiß-Bunt“ mit Vorliebe für Ölgemälde und Industriemalerei, zeigten sich mit der Vielfalt und der Qualität der hier und heute anwesenden Künstler zufrieden. Immerhin können alle auf jahrelange Erfahrungen und Erfolge, auch über Neuwied hinaus, verweisen.
Barbara Ams malt intuitiv und abstrakt. Ihre Acryl-und Ölbilder sind auch wegen ihrer leuchtenden Farben begehrt. An diesem Samstag durften ihr Kunstinteressierte an Ort und Stelle über die Schultern schauen, während sie eine Entwurfsskizze zu einem neuen Werk anfertigte.
Marlies Becker stellte Acryl-und Aquarellmalereien aus.
Brigitte Casper-Brackmann begann vor vielen Jahren mit Aquarell-Nass-in-Nass-Technik und kam über Acrylmalerei zu Pastellkreide. Ihre bevorzugten Motive sind naturalistisch gemalte Blicke auf Meer und Dünen.
Ulrike M. Dierkes, Autorin mehrerer Bücher und Lyrikerin, bot Fotos ihrer liebsten Deichstadtmotive für das bis Ende Dezember laufende Benefizprojekt der Künstlergruppe zur Hochwasserflutopferhilfe an.
Violetta Künkel, bekannt unter dem Künstlernamen „Vickoleo“ und selber Gesamtkunstwerk in Art und Aufmachung, zeigte Collagen aus Treibholz, Acrylbilder, Schmuck aus Naturmaterialien, sowie Stoffmalerei auf Kissenbezügen.
von links nach rechts: Brigitte Casper-Brackmann, Ulrike M. Dierkes, Marlies Becker und Vickoleo
Ilse Wichmann präsentierte ihre reizvollen AcrylCollagen mit kleinsten Buchstaben, die wie zufällig in das Bild gestreut sind oder purzeln.
Susanne Schwartz stellte großformatige surrealistisch anmutende Ölbilder vor, darunter auch ein Bild, für das sie 2018 in der Galerie am Uhrturm in Dierdorf den Künstlerpreis der Sparkasse erhielt. Ansonsten arbeitet sie mit Bleiverglasung, Pappmaché und Speckstein.
Günter Bruchof, ein seit Jahren bekannter Mosaikkünstler zeigte an diesem Samstag 3D-Mosaiken, die in mühevoller Handarbeit aus kleinsten Steinchen zu farbenfrohen und filigranen Skulpturen wurden.
Hans-Werner Lücker, einst Mathematik- und -Physiklehrer in Pension, seit nun 12 Jahren mit Lyrik und erzählender Literatur erfolgreich, begeistert auch heute noch seine ehemaligen Schüler und Lesende.
Werner Zijlmans greift gerne Naturmotive als Vorlage auf und setzt diese mit Acrylmalerei in Naturmalereien um.
von links nach rechts: Günter Bruchof, Hans-Werner Lücker, Werner Zijlmans
Soviel Vielfalt zog denn auch ein entsprechend vielfältig interessiertes Publikum an. Einfach mal stehen bleiben, schauen und staunen, die Möglichkeit für ein Gespräch mit den anwesenden Künstlern nutzen. Bürger, Einheimische, Touristen, Flaneure und Familien, auch Schaulustige blieben gerne stehen. Auch die heimische Presse ließ sich mit Kamera und Stift auf das bunte Treiben ein.
Zwischen Kaffee, Kuchen oder Eis in den umliegenden Lokalen schienen die Besucher das Verweilen unter den Schatten spendenden Linden zu genießen, machten keinen Hehl aus ihrer Bewunderung für die Werke dieser kreativen Gruppe, die um 16 Uhr einpackte. Auf zu nächsten Aktionen.
Fotos: Elke Döbbeler
Text: Ulrike M. Dierkes
