Mit etwas gemischten Gefühlen begab ich mich am Dreikönigstag zur Pilgerveranstaltung des Martinsweges Mittelrhein. Der Winter bisher zeigte eindeutig meist nur sein graues Gesicht durchsetzt mit Regen. Durch das Hochwasser musste man auch teilweise andere Wege benutzen und der Startpunkt wurde an die Pfarrkirche St. Laurentius in Leutesdorf verlegt.

Pilgern trotz Hochwasser - hier in Feldkirchen-Fahr. Tags darauf war der Pegel noch gestiegen


Wird es trocken bleiben? Treffe ich die Gruppe in Fahr, denn das war der Punkt, den ich mir vorgenommen hatte zur Gruppe dazuzustossen, um dann bis Ende Irlich mitzupilgern.
In Fahr angekommen sah man schon das Hochwasser auf der Straße und ich musste gar nicht lange warten, da sah ich die Gruppe mit ihrem Kreuz schon. Etwas ratlos schauten einige auf das Hochwasser. Da meinte einer der Passanten, geht hinter dem Haus her, sonst kriegt ihr nasse Füße. Der kleine Pfad war so überhaupt nicht zu sehen, da musste man sich schon auskennen.

Gerd und Ingrid Hillen


Und so kamen wir zum nächsten Haltepunkt am Brunnen in Feldkirchen-Fahr. Innehalten, einen Text über den vierten König und der Vergleich zu Sankt Martin hören.
Und schon ging es weiter die Fahrer Straße hinauf nach Feldkirchen. Bei dem Stück war ich dann doch froh, dass ich mich für die Walking-Stöcke trotz Kamera entschieden hatte. Aber es wurde keiner abgehängt, als sich die Gruppe zu lange zog, wurde gewartet.

Eigentlich war St. Michael nicht als Unterbrechungspunkt geplant, aber uns wurde die Kirchentür geöffnet und einige nutzen die angebotene Führung.
Ziemlich pünktlich im Plan kamen wir dann zur Feldkirche, wo uns der Küster Edgar Edel erwartete. Und so saßen wir dann alle in der Kirche und hörten von der Geschichte und dass die Feldkirche auch etwas mit dem Gedanken St. Martin zu tun hat.

Küster Edgar Edel erwartete die Gruppe bei der Feldkirche


Und dann ging es wieder weiter, ab und zu unterbrochen mit nachdenklichen Texten. Ich weiß nicht, ob es nur mir so ging, aber ich hatte das Gefühl, dass während des Laufens die Gruppe immer mehr zusammenwuchs.
Ein ungeplantes Highlight war, als ein Autofahrer anhielt und uns ansprach und bat, für ihn zu beten.
Das berührte und es wurde ein sehr kräftiges „Gegrüßet seist Du Maria“.

Die Pilgergruppe in der Feldkirche


Leider fing es dann doch ein wenig zu regnen an. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch, die dann den Weg nach Niederbieber nun ohne mich fortsetzen.
Und eines bleibt – Religion ist vielleicht nicht immer nur der Gottesdienst in der Kirche.


Die nächste geführte Wanderung findet am 18.02.2018 von Neuwied-Niederbieber (evang. Kirche) bis Neuwied-Engers (Pfarrkirche St. Martin) statt.

Mehr Informationen unter: >>> http://www.martinsweg-am-mittelrhein.de >>>

Hier kann man auch seine eigenen Pilgertouren planen.

>>> weitere Bilder der geführten Pilgerwanderung