Junger Fürst zu Wied eröffnete Ausstellung über seinen mehrfachen Urgroßonkel im Roentgen-Museum Neuwied
Bedeutende Persönlichkeiten bei der Ausstellungseröffnung
Vor 150 Jahren verstarb in Neuwied der bedeutende Naturforscher und Völkerkundler Prinz Maximilian zu Wied. Aus diesem Anlass wurde im Roentgen-Museum Neuwied am Sonntag, 25. Juni 2017, die Sonderausstellung „Prinz Maximilian zu Wied (1782-1867) – Ein rheinischer Naturforscher in der Alten und Neuen Welt“ eröffnet.
Brasilianischer Urwald, Aquarell von Prinz Maximilian zu Wied, Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart
Landrat Rainer Kaul begrüßte im Festsaal des Museums die zahlreichen Gäste der Eröffnung, unter ihnen die fürstlich wiedische Familie, aber auch Gäste, die von weit her angereist waren. Er erwähnte, dass es immer wieder Tradition sei, im Roentgen-Museum Ausstellungen zu veranstalten, deren Themen mit der Geschichte des Fürstenhauses Wied in Verbindung stehen. So werde dieses Mal an den bekannten Prinzen Maximilian erinnert, der in jungen Jahren in die Schweiz und Oberitalien, später nach Brasilien und Nordamerika gereist sei. Auch der vom Museum erstellte umfangreiche Katalog der Ausstellung stellte Landrat Kaul vor.
Grußworte sprachen Dr. Sabine Lutz von der Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH, Stuttgart und Prof. Dr. Michael G. Noll von der Valdosta State University, Georgia (USA). Dr. Sabine Lutz leitet die Brasilien-Bibliothek, in der der Brasilien-Nachlass von Prinz Maximilian aufbewahrt wird. Hierunter befinden sich weit über 200 Aquarelle und Zeichnungen, die der Prinz selbst in Brasilien angefertigt hat. Eine Auswahl dieser Bilder ist in der Ausstellung zu sehen. Weiter ging Dr. Lutz auf ein Prachtstück der Präsentation ein, ein lebensgroßes Portrait Maximilians mit dem brasilianischen Indianer Quäck, der später in Neuwied lebte. Gefertigt wurde es von dem Koblenzer Maler Johann Heinrich Richter und zählt zur Sammlung der Brasilien-Bibliothek.
Eröffnung der Ausstellung (von links): Beigeordneter der Stadt Neuwied Michael Mang, Dr. Sabine Lutz, Prof. Dr. Micael G. Noll, Landrat Rainer Kaul, Friedrich Wilhelm Prinz zu Wied, Isabelle Fürstin zu Wied, Maximilian Fürst zu Wied, Museumsdirektor Bernd Willscheid
Prof. Dr. Michael Noll ist in Neuwied aufgewachsen und promovierte über Maximilian zu Wied. Im Vorfeld der Ausstellung knüpfte er die Verbindungen zwischen dem Roentgen-Museum und dem Joslyn Art Museum in Omaha, wo sich Maximilians Nordamerika-Nachlass befindet.
Die Festrede der Ausstellungseröffnung hielt der 17jährige Maximilian Fürst zu Wied. Sehr persönlich brachte er den Besuchern das Leben und Wirken seines berühmten Ahnen nahe. Er erläuterte dessen Forschungsreisen, stellte seine Bedeutung für die Wissenschaft dar, berichtete aber auch über Begebenheiten aus dem Leben des Prinzen, die heute noch in der Familie Wied erzählt werden.
Museumsdirektor Bernd Willscheid bedankte sich bei allen, die an der Eröffnungsfeier, an der Vorbereitung der Ausstellung sowie am Katalog mitgewirkt hatten. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernahm die Pianistin Mariann Backa mit Musik von Ludwig van Beethoven und mit eigenen Kompositionen.
Die in der Ausstellung im Roentgen-Museum präsentierten Objekte konnten dank des großzügigen Entgegenkommens der Leihgeber zusammengetragen werden, darunter das Fürstliche Haus Wied, die Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart, das Linden-Museum Stuttgart, das Schlossmuseum Braunfels sowie einige Privatsammler. Die Besucher haben so die Gelegenheit, sich in das Leben eines Neuwieder Prinzen zu vertiefen, dessen wissenschaftliche Ergebnisse von seinen Forschungsreisen bis auf den heutigen Tag immer wieder bei natur- und völkerkundlichen Fragen herangezogen werden.
Die Aquarelle Prinz Maximilians, die zahlreichen Portraits und persönlichen Gegenstände sowie die kolorierten Kupferstiche nach den Gemälden Karl Bodmers, des Malers, den er auf seiner Nordamerikareise mitgenommen hatte, sind beeindruckende Kostbarkeiten der Ausstellung. Bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert sind beispielsweise der Hut, den der Prinz auf einer seiner Expeditionen trug und die Dokumente und Zeichnungen, die sich auf die frühe Reise des Prinzen in die Schweiz und nach Oberitalien beziehen.
Ausstellungsdauer
25.06.-15.10.2017
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen.
Führungen durch die Ausstellung
Sonntag, 02.07.2017, 14.30 Uhr
Sonntag, 17.09.2017, 14.30 Uhr
Sonntag, 15.10.2017, 14.30 Uhr
Öffnungszeiten
Di. – Fr. 11-17 Uhr
Sa. + So. 14-17 Uhr
Montags geschlossen
Alle Ausstellungsräume sind barrierefrei erreichbar.
Roentgen-Museum Neuwied
Raiffeisenplatz 1a , 56564 Neuwied
Tel.: 02631 – 803 379, Fax: 02631 – 803 93 606
www.roentgen-museum-neuwied.de
www.facebook.com/roentgenmuseumneuwied
Foto unten: Prinz Maximilian mit dem Botokuden-Indianer Quäck im brasilianischen Urwald, Gemälde von Johann Heinrich Richter, 1828, Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart