Ein Schnupfen hätte auch gereicht – so heißt das Buch, das Gabi Köster bei Ihrer Lesung vorstellt.
Die Abteikirche in Neuwied ist die letzte Station auf Ihrer Lese-Tour. Ein wahres Mammutprogramm mit ca. 50 Auftritten.
Natürlich war die Veranstaltung ausverkauft. Die Zuschauer wurden mit einem Medley aus den letzten TV-Auftritten akustisch eingestimmt. Und dann kam sie: Gabi Köster wurde von einer Assistentin auf die Bühne geführt. Der Schlaganfall hat seine Spuren an der linken Seite hinterlassen. Aber vom ersten Moment an merkte man, ihren Humor, den hat sie nicht verloren. Und so wurde sie schon zu Beginn mit Standing Ovation begrüßt. Und dieser Humor zeigte sich auch bei der Lesung aus einzelnen Kapiteln ihres Buches. Egal wie schlimm die einzelnen Situationen waren oder sind, es gibt anscheinend nichts, bei dem Gabi Köster nicht eine humorvolle Seite entdecken kann und die Zuschauer zum Lachen bringt.
So meinte sie, das Wort Schlaganfall sei schon richtig. Erst kriegt man einen Schlag, und wenn man dann begreift, was passiert ist, bekommt man einen Anfall.
Oder sie erzählt unter anderem die humoreske Version eines Einkaufs. Sie unterwegs auf dem Rolli zusammen mit ihrer Mutter in einem Bekleidungsgeschäft auf der Suche nach Unterwäsche – bis sie am Ende mit einem voll von Unterwäsche wie Lametta behängten Rolli zur Kasse fährt und jeglicher Widrigkeit begegnet. Eine echte Herausforderung für das Zwergfell der Zuschauer.
Zwischen den einzelnen Abschnitten erzählte sie frei drauf los und stellte sich am Schluss den Fragen der Besucher. So konnte man auch erfahren, dass sie an einem zweiten Buch arbeitet.
Durch ihren Schlaganfall ist Gabi Köster inzwischen zu einem Vorbild und Mutmacher für Andere geworden. Dies merkte man auch daran, dass unter den Zuschauern mehr wie sonst Menschen mit einem Handicap waren. Dabei will sie selbst nicht als Vorbild gesehen werden, sondern eher nur als Mutmacher. Für ein Vorbild solle jeder Mensch einfach nur in den Spiegel schauen, dann habe er sein Vorbild. Ein weiterer wichtiger Leitsatz für sie ist: Das Leben geht weiter, und – es hätte schlimmer kommen können.