Meistermann-Fenster: Glaskunst, die Geschichte erzählt
Sie sind berühmt wegen ihrer außergewöhnlichen: die Glasfenster der Feldkirche im Neuwieder Stadtteil Feldkirchen. Dabei sind sie weitaus jünger als viele andere sakrale Fenster in Deutschland. Die Beschädigungen an der Kirche im Zweiten Weltkrieg hatten nämlich zur Folge, dass die damaligen Glasfenster zerstört wurden. Im Rahmen der Restaurierung stand man daher vor der Frage, wie die Verglasung der 32 in ihren Maßen höchst unterschiedlichen Fensteröffnungen aussehen sollte. Nach langwierigen und kontroversen Diskussionen entschied man sich für eine abstrakte, nicht oder kaum gegenständliche Variante. Die Entwürfe stammen von Professor Georg Meistermann, die Ausführung übernahm die Glasmalerwerkstatt Hans Bernhard Gossel in Schalkenmehren. Das Ergebnis ist ein einmaliger Zyklus von Bleiglasfenstern, nach Versen der Bibel gestaltet, die dem Innenraum Licht und Farbe verleihen. Das Zusammenspiel der modernen, abstrakten Fensterflächen mit dem uralten, romanischen Baukörper ist ungewöhnlich, mutig, aber äußerst gelungen. Da die Fenster in den Jahren von 1952 bis 1979 gefertigt wurden, geben sie einen umfassenden Überblick über die künstlerische Fortentwicklung von Georg Meistermann.
Georg Meistermann (* 16. Juni 1911 in Solingen; † 12. Juni 1990 in Köln) war ein deutscher Maler, Zeichner und Graphiker. Er schuf über eintausend Glasfenster an rund 250 Orten in Europa. Meistermann lehrte als Professor an der Frankfurter Städelschule, an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Kunstakademie Düsseldorf.