Spannende Unkonferenz im food hotel in Neuwied
Am Sonntag, den 14.04. 2013 veranstalteten die Piraten im food hotel in Neuwied ihr BarCamp.
Meine erste Frage war: "Was um alles in der Welt ist ein Barcamp?"
Laut Wikipedia ist "Ein BarCamp (häufig auch: BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden.", also eine Art strukturiertes Brainstorming.
Hört sich spannend an. Also gingen wir hin um zu berichten:
Begrüßt wurden wir von Klaus Brand, Mitglied des Vorstands der Piraten in RLP, im großen Saal. Die Workshops und ihre Themen wurden mit den Teilnehmern besprochen und in die einzelnen Räume verteilt. Über den Zeitraum von 10 - 17 Uhr gab es zahlreiche parallel laufende Veranstaltungen in vier Räumen. Einzelne Vorträge, bzw. Diskussionsrunden haben wir uns ausgesucht.
Zwei sehr interessante Veranstaltungen wurden von Johannes Thon (bekannt auch als Düsenberg) geleitet. Themen waren das Urheberrecht und Kultur- und Medienpolitik der Piraten.
Johannes Thon verstand es, beide Themen spannend rüberzubringen, sodass keine Langeweile aufkommen konnte.
Beim Urheberrecht fing er in der Antike an und zeigte die Geschichte des Urheberrechtes bis zur Gegenwart und den jetzigen Problemen und möglichen Lösungsstrategien auf. Das heutige Urheberrecht ist stark reformierungsbedürftig, da es sich immer noch an der analogen Welt orientiert und die Möglichkeiten und Auswirkungen der digitalen Welt nicht genug berücksichtigt.
Hier muss ein Schritt in die digitale Wissenswelt erfolgen.
Zum Thema Kultur- und Medienpolitik stellte der Diskussionsleiter erst einmal die Frage in den Raum, was Kultur überhaupt sei. Dieser Frage folgte eine sehr angeregte Diskussion. Über die Kultur ging es hin zur Kunst und zu den Medien. Johannes Thon schloss den Vortrag mit einem Satz zum Kulturpolitik -Verständnis der Piraten : "Die Piraten sind ein Tool und , oder eine Plattform!". Die Piraten verstehen sich also als eine Mitmachpartei.
In den anderen Workshops wurde fleißig informiert und diskutiert. Es wurde über vergangene Wahlergebnisse gesprochen, Zukunftsaussichten und mögliche Strategien wurden erörtert. Dabei wurde festgestellt, dass die Piraten unter einem chronischen Geldmangel leiden, der sich leider auch beim Wahlkampf niederschlagen wird.
Dr. Gernot Reipen stellte das interessante Thema "Deutschland im Wandel - Chancen und Risiken der Piratenpartei" in den Raum. Der deutsche Bürger sehnt sich nach Veränderung in der festgefahrenen Politik und hat nicht mehr viel Vertrauen in die gegenwärtige Parteienlandschaft. Dies zeigen auch die geringen Wahlbeteiligungen bei den letzten Wahlen. Zusätzlich werden immer mehr Bürgerinitiativen gegründet, in denen die Bürger ihre Selbstbestimmung zum Ausdruck bringen wollen.
Reipen schlägt vor, den Kontakt zu diesen Bürgerinitiativen zu suchen.
Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls gesorgt. Das food hotel bot einen reichhaltigen, preiswerten Mittagstisch an.
Insgesamt war das BarCamp eine sehr gelungene, gut besuchte Veranstaltung, die vom Stammtisch Neuwied perfekt geplant und durchgeführt wurde.
Direkt im Anschluss des BarCamps ging es zur Demo Richtung Luisenplatz "gegen die grenzenlose Bestandsdaten-Abfrage in Deinem Leben". Am Luisenplatz fand dann er strahlend blauem Himmel eine Kundgebung statt, und interessierte Bürger wurden informiert, was mit ihren Daten alles geschehen kann.
Bilder vom BarCamp und der Demo sind >>>>>hier>>>> zu finden.
Text: Elke_Doebbeler und Joe_Schmelzer
Fotos: Elke_Doebbeler